Zertifizierter MHFA Ersthelfer werden!

Kompetenz im Umgang mit psychischen Erkrankungen.

Sonderkurs für Resilienz-Expert:innen mit 6 zusätzlichen Supervisionsstunden.

Als Resilienz Facilitator, Beraterin, Trainerin und Coach hast Du immer öfter mit KlientInnen zu tun, die unter einer starken Überforderung oder bereits unter einer psychischen Erkrankung leiden. Doch wie kannst Du erkennen, ob dies der Fall ist und vor allem – was kannst Du tun? Erste Hilfe bei körperlichen Erkrankungen ist in unserer Gesellschaft akzeptiert und weit verbreitet, aber die Hilfe bei psychischen Problemen müssen wir erst noch in unserer Gesellschaft verankern.

6 x 3 Stunden, über Zoom
Jeweils 17:00 – 20:00 Uhr

  • Mo 12. Juni
  • Di 13. Juni
  • Mi 14. Juni
  • Do 15. Juni
  • Fr 16. Juni
  • Sa 17. Juni
  • Regulär: 495€, zzgl. MwSt. (589,05 €)
  • Gefördert für RZT Facilitator: 395€, zzgl. MwSt. (470,05 €)

inkl. 6 zusätzlicher Coaching- und Supersvisions-Stunden mit Heike Wagner-Hollatz
MHFA Ersthelfer Handbuch (257 Seiten) und MHFA Zertifikat

Inhalte:

In diesem erweiterten Sonderkurs für Resilienz-Expert:innen

  • eignest Du Dir Grundwissen über verschiedene psychische Störungen und Krisen an.
  • Du lernst rechtzeitig Probleme zu erkennen, Zugang zu Betroffenen zu finden und anderen dabei zu helfen, erfolgreich eine psychische Krise zu bewältigen.
  • Du erfährst, wie Du gezielt unterstützen, informieren, Betroffene zu professioneller Hilfe ermutigen und weitere Ressourcen aktivieren kannst.
  • Jedes Modul erhält eine zusätzliche Supervisionsstunde für die konkrete Anwendung des Erlernten auf Deine Arbeit als Resilienz-Expertin

Nach Abschluss eines Ersthelfer-Kurses für psychische Gesundheit kannst Du einen Online-Test absolvieren, um akkreditierte MHFA ErsthelferIn zu werden. Es gibt bereits über 4 Millionen Ersthelfer*innen – hilf uns dabei eine professionelle Resilienz- und Krisen-Prophylaxe voranzubringen!

Expertin

Heike Wagner-Hollatz

  • Systemische Einzel- und Familientherapeutin, Coach, Heilpraktikerin für Psychotherapie,
  • Verfahrensbeistand am Familiengericht, MHFA-Instruktorin, Mediatorin,
  • Transaktionsanalytikerin, „Change management Consultant“,
  • Leiterin „Move-and-change-Institut” Coaching-Schule

Wir haben für Euch Heike Wagner von MHFA Ersthelfer-Team gewinnen können. Im Rahmen unsere MHFS Erstehelfer-Online-Kurses wird Euch Heike zeigen, woran ihr die wichtigsten psychischen Erkrankungen erkennt und wie Ihr professionell Erste Hilfe leisten könnt. Ergänzend zum normalen Ersthelferkurs erhaltet Ihr jeweils eine Stunde mehr Zeit pro Modul – für individuelle Fragen und praktische Übungen.

Warum Ersthelfer für psychische Gesundheit werden?

Erste Hilfe kann Leben retten

Du hast einen Führerschein? Dann hast Du einen Erste-Hilfe-Kurs besucht und Du wurdest auf den Umgang mit Notfällen vorbereitet. Du hast gelernt, was z.B. im Falle eines Unfalls, zu tun ist. Du weißt, dass und wann Du den Rettungsdienst benachrichtigen musst. Du leistest eine Erstversorgung und hilfst dem Verletzten, bis der professionelle Rettungsdienst vor Ort ist. Der Erste-Hilfe-Kurs kann Leben retten und ist für Dich als Autofahrerin verpflichtend.

Während wir als Gesellschaft im Umgang mit körperlichen Erkrankungen gut geschult sind und gelernt haben auf unsere körperliche Verfassung achtzugeben, stehen die meisten Menschen um Umgang mit psychischen Erkrankungen immer noch hilflos da: sie sind überfordert, sie wenden sich ab, sie verdrängen eigene psychische Probleme und verharmlosen die ihrer nächsten Familienmitglieder, Kollegen oder Mitarbeitenden.

28% der erwachsenen Bevölkerung

erkranken im Verlauf eines Jahres an einer psychischen Erkrankung.

Psychische Störungen treten häufig in Kombinationen auf, so z.B. Angst mit Depression und Alkoholmissbrauch. In Deutschland erkranken, nach dem Gesundheitsbericht des Robert-Koch-Instituts, jährlich 21,3% der Frauen und 9,3% der Männer an Angststörungen.  12,4 % der Frauen und 6,1% der Männer sind von Stimmungserkrankungen wie Depressionen betroffen.  Probleme mit einer Alkoholabhängigkeit haben 1,5% der Frauen und 4,5 % der Männer. 1,8% der Erwachsenen erfüllen Kriterien für Alkoholmissbrauch.

Die psychischen Störungen beginnen oft in der Adoleszenz oder im jungen Erwachsenenalter. 50% dieser Menschen erleben ihre erste Episode bis zum 18. Lebensjahr, 75% bis zum 25. Lebensjahr. Sie beeinflussen Ausbildung, Partnerschaft und soziale Beziehungen.

Psychische Beeinträchtigungen haben Folgen wie körperliche Beeinträchtigungen: Die Beeinträchtigung durch eine mittelschwere Depression ist vergleichbar mit dem schubförmigen Verlauf einer Multiples Sklerose, schwerem Astma oder chronischer Hepatitis B. Die Beeinträchtigung durch eine schwere posttraumatische Belastungsstörung ist vergleichbar mit der Beeinträchtigung durch eine Querschnittslähmung.

Tabus können Leben gefährden

Auch wenn wir als Gesellschaft inzwischen offener geworden sind und gelernt haben, dass Burn-Out, Depressionen und Angststörungen keine Seltenheit mehr sind. Psychische Erkrankungen und auch traumatische Erkrankungen sind weiterhin ein Tabu, über das wir nicht gerne sprechen. Warum ist das so? Weil wir nicht viel darüber wissen. Es fehlt an Aufklärung. Es fehlt an Hilfestellungen und es fehlt an einem Selbstverständnis im Umgang mit psychischen Erkrankungen.

Dabei sind psychische Erkrankungen sehr häufig und fast jeder Mensch kennt Familienmitglieder oder Kollegen, denen es aktuelle psychisch nicht gut geht. Corona hat diese Situation für viele Menschen noch einmal verschärft. Doch über Tabus wird nicht oder nur selten geredet.

Selbstdiagnosen können Leben gefährden

Wir googeln lieber und bleiben bei der Selbstdiagnostik. Wir lesen immer mehr Bücher über Happiness und besuchen immer mehr Selbsthilfe-Kurse. Und wir überlesen in jedem dieser Bücher und in jedem dieser Kurse diesen Hinweis, der uns ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass dieses Buch oder dieser Kurs keine professionelle Beratung oder Therapie ersetzen kann und will. Doch als Betroffener sehne ich mich danach „gesund und normal“ zu sein. 

Also hoffe ich, dass dieser Ratgeber mir helfen kann. Und wenn nicht dieser, dann der nächste. Und wenn nicht dieser – ich muss mich einfach mehr anstrengen, muss disziplinierter und konsequenter werden. Ich muss mehr von dem tun, was ein gesunder Mensch tun könnte, um sein Leben weiter zu optimieren. Und ich strenge mich immer mehr an und ich begreife und akzeptiere einfach nicht, dass mir all diese Ratgeber rund um das Thema Lebenszufriedenheit, Glück und Erfolg nicht helfen können, weil eine psychische Krankheit nicht mit einem Pflaster kuriert werden kann, sondern mit einer Behandlung und einem Heilungsprozess verbunden ist.

Selbstmedikation kann Leben gefährden

Und anstatt sich professionelle Hilfe zu holen, fühlen sich Menschen sogar schlecht und schuldig, weil Mediationen, Coaching-Übungen oder andere gute Ratschläge der Selbstoptimierungsvorschläge bei ihnen, bei Freunden oder bei Familienmitgliedern einfach nicht wirken wollen bzw. können. Die Scham wächst. Das Tabu wächst. Der Griff zu anderen Hilfsmitteln wie Alkohol, Essen, Tabletten oder Drogen wächst. 

Die Versuche unseren inneren Schmerz, die innere Angst und Ohnmacht oberflächlich zu bekämpfen nimmt zu. Und meistens sind wir dabei auch in guter Gesellschaft. Schließlich sind wir eine Leistungs- und High-Performer-Gesellschaft. Schließlich sind wir eine Gesellschaft, die alles regeln kann, die mit allem klarkommt und die keiner Schwäche oder Angriffspunkte zeigt. Denn nur die Harten kommen in den Garten … oder so ähnlich …

Information, Wissen und Aufklärung können neue Türen öffnen

Wir haben verstanden, dass bei einer Wurzelentzündung eine Zahnreinigung nicht ausreichend ist, um das Problem zu beheben und den Schmerz zu beenden. Doch wenn es um psychische Erkrankungen geht, dann ist der Weg zur professionellen Hilfe weit. Manchmal unendlich weit. Und manchmal zu weit und letztendlich zu spät.

 Denn schließlich leben wir in einer perfekten, fehlerfreien Welt, die wir durch Vertuschung, Banalisierungen, Verharmlosung, durch Schweigen, falschen Heilsversprechen und vor allem durch das Aufrechterhalten von Tabus am Leben erhalten. Doch was ist das für ein Leben? Ein Leben in Angst. Ein Leben inmitten der Verzweiflung. Ein Leben am Ende unserer Kräfte. Ein Leben das nicht mehr lebenswert, nicht mehr fruchtbar, nicht mehr stärkend, liebevoll und mitfühlend ist.

 Und während sich die globale Temperatur weiter erhöht, ist es zwischen uns Menschen immer kälter geworden. Es ist fast so als würden wir unter einer heißen Dusche stehen und uns hochgradige Verbrennungen zuziehen, während wir innerlich erfrieren und immer weiter erstarren, um den unendlichen Schmerz nicht zu spüren. Wir lassen uns nichts anmerken. Solange wie möglich.

Eine Krise zu überwinden, heißt ein Tabu zu überwinden

 Wir sind der Fels in der Brandung. Wir sind der Leuchtturm. Wir sind das Stehaufmännchen. Wir müssen funktionieren. Doch diese Form der Resistenz hat nichts mit Resilienz zu tun. Diese Form der Widerstandskraft ist ein Echo aus der Vergangenheit. Und wir dürfen es nicht mit den Möglichkeiten und dem Sound unserer Zeit verwechseln.

 Hier und heute gibt es Lösungen und Behandlungen für psychische Erkrankungen. Hier und heute gibt es Hilfe. Hier und heute gibt es immer mehr Ersthelfer. Hier und heute gibt es tabufreie, heilsame und wohlwollende Räume der Zuversicht. Hier und heute gibt es andere Strategien im Umgang mit Krisen.

Hier und heute gibt es Menschen, immer mehr Menschen, die als z.B. als Ersthelfer und als Resilienz-Berater ausgebildet werden. Diese Menschen können mit Dir den ersten Schritt zu einer neuen Lösung gehen. Die können Dir helfen, Dein Tabu zu erkennen, es mit der Zeit besser zu verstehen und wenn die Zeit gekommen ist, es vielleicht auch so zu brechen, dass es guttut, dass es Dich befreit und Dir die Möglichkeit eröffnet, Dir professionelle Hilfe zu suchen.

Dieser Kurs ist für Dich

  • Dieser Kurs ist für Dich als Mensch.
  • Dieser Kurs ist für Dich als Mutter, Vater, Bruder, Schwerster.
  • Dieser Kurs ist für Dich als Freundin und Freund.
  • Dieser Kurs ist für Dich als Partner und Partnerin.
  • Dieser Kurs ist für Dich als GeschäftsführerIn.
  • Dieser Kurs ist für Dich als Führungskräfte.
  • Dieser Kurs ist für Dich als MitarbeiterIn.
  • Dieser Kurs ist für Dich als Resilienz-BeraterIn, Trainerin oder Coach.
Ella Gabriele Amann

Ella Gabriele Amann | Ersthelferin

Zwischen Weihnachten und Silvester 2021 habe ich mich zur Ersthelferin ausbilden lassen. Eine Woche vorher habe ich im Internet überhaupt erfahren, dass es inzwischen auch in Deutschland eine Ersthelfer Ausbildung für psychische Gesundheit beim MHFA gibt.

Einen Monat vorher habe ich einen geliebten Menschen verloren, der im Verlauf einer akuten Psychose verstorben ist. Er könnte heute vielleicht noch leben, wenn die geliebten Menschen, die ihn in dieser Zeit mit all ihrer Hingabe betreut haben, etwas mehr über den Verlauf einer akuten Psychose gewusst hätten. Sie hätten die Symptome vielleicht klarer einordnen und frühzeitiger den Notdienst rufen können.

Als Heilpraktikerin für Psychotherapie habe ich vor 15 Jahren gelernt, wie man psychische Erkrankungen erkennt. Und ich habe gelernt was meine Aufgabe und Verpflichtung im Umgang mit akut psychisch erkrankten Menschen ist. Es war, als würde ich durch diese Ausbildung an ein „Geheimwissen“ angebunden – von dem ich allerdings der Überzeugung war, dass es bereits in der Schule unterrichtet und neben Mathe, Deutsch und Co zum Pflichtfach „Mensch“ gehört.

Eine Aufklärung über den Umgang mit psychischen Erkrankungen bzw. psychischer Gesundheit gehört für mich zum Grundbaustein für jede berufliche Aus- und Weiterbildung. Das gilt umso mehr für unsere Weiterbildungen im Bereich Resilienz-Training, Coaching und Beratung.

Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich mit dem MHFA Kurs, eine professionelle und zertifizierbare Lösung, nicht nur für unsere Resilienz-Ausbildung gefunden habe, sondern für jeden Menschen, der sich für diese Thematik interessiert. Dank meiner eigenen Ausbildung gab es, nach dem tragischen Verlust meines Ziehsohnes, daher keine Schuldfrage.

Es gab für mich nur die Frage nach noch mehr Selbstverantwortung:  

  • „Wie können wir als Resilienz-Anbieter die Aufklärung im Umgang mit psychischen Erkrankungen verbessern?“,
  • „Wie können wir jedem Menschen (und nicht nur Resilienz-ExpertInnen) eine konkrete Hilfe an die Hand geben?“ und
  • „Wie können wir diese Hilfestellung jedem zur Verfügung stellen – egal ob Familienangehörigen, dem besten Freund, der Partnerin oder dem Vorgesetzten und seinen Mitarbeitenden?“

Welche Erfahrungen hast Du im Umgang mit psychischen Erkrankungen gemacht?

Ich freue mich über Dein Feedback und wünsche Dir viel Spaß bei Deiner Ersthelfer-Ausbildung!
Deine Ella Gabriele Amann

Du bist aktuell sehr stark von einem Problem oder einer psychischen Erkrankung betroffen und brauchst sofort Hilfe? 

Auf dieser Seite findest Du Adressen und Telefonnummern im Netz, die Dir bei aktuen Belastungssituationen helfen können.