„Stärken stärken – Optimismus und ein positives Selbstbild aufbauen“

In diesem Family & Friends Resilienz-Webinar gibt Dir Ella Gabriele Amann, die Entwicklerin des Resilienz-Zirkel-Trainings nach dem Bambus-Prinzip®, einen Einblick in die Positive Psychologie. Warum macht die Arbeit an Schwächen und Fehlern wenig Sinn und warum steht Resilienzförderung für die Kunst Stärken zu stärken? Lerne 6 Resilienz-Strategien zum Aufbau von Optimismus und zum Aufbau eines positiven Selbstbildes kennen.

Stärken stärken – Optimismus und ein positives Selbstbild aufbauen

| Ein Beitrag von Ulla Catarina Lichter

 
Nach dem Motto „Das Glas ist halb voll und nicht halb leer“, zeigen jene Menschen im Umgang mit Belastungen mehr Widerstandskraft, die in ihrem Leben gelernt haben, eine optimistische Grundhaltung gegenüber Veränderungen zu entwickeln. Hierzu gehört auch, dass sie sich ihrer Fähigkeiten, Kompetenzen und Stärken bewusst sind.
 
Ein wichtiges Selbst-Führungsinstrument zur Bewusstwerdung von Stärken ist Feedback. Resiliente Menschen können auch in Krisenzeiten mit einem gewissen Abstand auf die Gesamtsituation blicken und erkennen, was – trotz aller Probleme – gerade gut, richtig und vorteilhaft für sie verläuft. Sie können ihre Energie und Aufmerksamkeit auf die positiven Ausnahmen richten, Chancen und Möglichkeiten erkennen.

Positives Feedback will gelernt sein

Kennst Du das? Du hast erfolgreich im Kollegenkreis Dein neues Projekt vorgestellt, das Feedback ist durchweg positiv. Allerdings äußert Dein eine klitzekleine Kritik: Du hättest mehr auf Punkt X eingehen, noch Y erwähnen oder Frau Z zu dem Meeting einladen sollen.

Durch die unbedachte Kritik verpufft das schöne Gefühl der Anerkennung augenblicklich. Von nun an kreisen Ihre Gedanken um die negative Kritik und darum, wie sie was hätten besser machen können. Der Neuropsychologe Dr. Rick Hanson beschreibt das Phänomen mit einer schönen Metapher:
Negative Erfahrungen, wie Kritik, schmerzhafte Erlebnisse oder Hilflosigkeit,  haften wie Klett an unseren Gedanken. Positive Erlebnisse hingegen – wie Lob, Zustimmung und Anerkennung – gleiten wie auf Teflon aus unserem Bewusstsein. (Dr. Rick Hanson)

Negativen Erfahrungen bekommen mehr Aufmerksamkeit

Evolutionstechnisch neigt unser Gehirn dazu, positiven Ereignissen nicht die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken wie negativen. Negative Signale werden leichter wahrgenommen, damit wir zuerst eine potentielle Gefahr beseitigen und uns in Sicherheit bringen, um dann Zeit für die Kopfarbeit zu haben. Dass uns wütende Stimmfärbungen eher auffallen und sich zornige Gesichter eher einprägen als fröhliche, hat unser Überleben gesichert.

Unangenehme Erfahrungen, wie Angst und Stress, werden sofort als solche abgespeichert. Im Gehirn verbinden sich Neuronen, die gleichzeitig aktiv sind, und bilden eine neue Struktur. Für die negative Erfahrung wird ein Reaktionsmuster angelegt, das uns dabei hilft, diese unangenehme Situation oder Gefahren zukünftig zu vermeiden. Angenehme Momente hingegen hinterlassen nicht so leicht Spuren im Gehirn:

Eine positive Erfahrung wird erst dann langfristig abgespeichert, wenn sie auch intensiv empfunden oder häufig erinnert wird. Um einen Ausgleich in unserer täglichen  Wahrnehmung zu schaffen, raten Forscher daher, die Achtsamkeit immer wieder auf positive und angenehme Erlebnisse zu lenken. Dies kann für sehr selbstkritische Menschen eine echte Lernaufgabe sein. Optimisten haben es da von Natur aus etwas leichter.

Resilienz-Zirkel-Training (RZT) Optimismus

Führungsinstrument Gehirn

Die gute Nachricht ist: Das Gehirn wird ein Leben lang von dem verändert, was unser Bewusstsein und unsere Erinnerungen durchströmt. Das nennen die Forscher „erfahrungsabhängige Neuroplastizität“.  Plakativ ausgedrückt heißt das: Durchströmt Angst Dein Bewusstsein, bilden sich im Gehirn Strukturen, die Dich offener für Angsterfahrungen machen.

Lenkst Du hingegen Deine Aufmerksamkeit bewusst auf die positiven Geschehnisse und stärkst Deine Stärken, und erlebst Du dise mit all Ihren Sinnen, bildet Dein Gehirn ein stärkeres positives, neuronales Muster. Dieses öffnet Dich für mehr positive Erfahrungen und macht Dich insgesamt widerstandsfähiger im Umgang mit Stress und Krisen.

In drei Schritten zu mehr Stärke & Optimismus

Erfolgserlebnisse zu sammeln, den eigenen und den Optimismus Deiner MitarbeiterInnen zu stärken geht ganz einfach. Arbeite mit einem kleinen Snack. Zum Beispiel mit Walnüssen – diese sehen nicht nur ein wenig aus wie ein Gehirn, sie sind ebenfalls bekannt als Gehirnnahrung, und stets ein gesunder Snack – besonders, wenn Du mit ihnen ab heute Ihren Optimismus fördern.

Nr. 1

Sammle resiliente Momente!

Wenn Du dich über einen Erfolg Deines Teams freust, wenn Dir etwas besonders gut gelungen ist, wenn Du selbst einem Mitarbeiter zu etwas motivieren konntest, wann immer Du zufrieden mit Dir und der Arbeit Deines Teams bist, dann lasse eine Walnuss (oder ein anderes Sympol Deiner Wahl) in Dein Tasche gleiten. Oder lege das Symbol in eine Schale auf Deinen Schreibtisch, oder schreib Dir selbst eine kurze elektronische Nachricht.

Ein Tipp aus den Neurowissenschaften: Wenn Du Deine Stärken und Deinen Optimismus langfristig fördern möchtest, dann sammle von nun an für jede schlechte Erfahrung des Tages zum Ausgleich mindestens drei – sieben positive Erfahrungen. Erst dann stellt sich bei Ihnen das Gefühl ein, dass negative Erlebnisse und Problemsituation in Ihrem Arbeitsalltag nicht überwiegen.

Nr. 2

Die schönen Momente ein zweites Mal genießen

Führen zum Abschluss des Arbeitstages ein kleines Ritual durch: Hole die gesammelten Nüsse hervor und vergegenwärtige Dir noch einmal die wunderbaren Momente, die Du heute erleben durftest. Schließe dabei Deine Augen und nehme alle Einzelheiten noch einmal wahr, alles was Du Schönes gesehen, gehört und gespürt hast.

Kosten diesen Augenblick noch einmal in vollen Zügen aus. Wenn Du möchtest, knackst Du dabei die Walnüsse und verspeist sie genüsslich! Dein Gehirn wird nun dazu eingeladen, sich die Erfahrungen mit allen Sinnen zu merken. Wenn Du die Übung im Team machst – rekapituliere noch einmal die Erfolgsmeldungen des Tages. Schaut gemeinsam auf positive Erkebnisse zurück.

Nr. 3

Die neuen Erfolgsbahnen im Gehirn festigen

Lege Dir für Dich oder gemeinsam mit Deinem Team oder Deiner Familie ein Resilienz-Logbuch an. Notiere jeden Tag die drei efolgreichsten Momente des Tages, an die Du sich auch später noch erinnern möchtest. So bringst Du Deine positiven Erlebnisse vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis.

Halten Sie dieses Ritual ein paar Monate durch – am besten gewöhnst Du dich für immer daran. Du wirst sehen, wie Deine Produktivität steigt und wie der Optimismus Deines gesamten Teams sich langfristig anheben wird. Nach einigen Wochen wird Dir diese Selbststärkun in Fleisch und Blut übergehen.

Gebe drei Mal positives Feedback für ein Negatives

Für jede unangenehme Erfahrung des Tages, die am Ende des Arbeitstages in Dir aufblitzt, erinnere Dich umgehend an mindestens drei schöne resiliente Momente! Und wenn etwas wirklich schlechtes geschehen ist, dann erhöhe das Verhältnis auf 1:7.

Erinnere Dich immer wieder an die Grundregel und fülle Deine Erinnerungen im Verhältnis 1 zu 3

Und für alle die keine Walnüsse mögen gibt es unzählige Sammelvariationen. Sammle Schokoriegel, Mandarinen, Rosinen, Kekse, Gutscheine … Ich bin mehr als optimistisch, dass Dir das Passende einfallen wird!

Ulla Catarina-Lichter_ResilienzForum

Ulla Catarina Lichter

Optimismus habe ich schon mit der Muttermilch eingesogen, durch meine Kindheit begleitete mich stets der dritte Artikel des kölschen Grundgesetzes: Et hätt noch immer jod jejange. Und tatsächlich ist es so, dass wenn mir irgendetwas den Boden unter den Füßen wegzieht, ich ganz tief innen das Gefühl habe, dass egal, was da gerade auf mich zukommt, ich gestärkt hinten wieder rauskomme. Dafür bin ich dankbar.

 
Wie hat Ihnen der Tipp geholfen?
Ich freue mich über Ihr Feedback und  wünsche Ihnen eine produktive Arbeitszeit!
 
 

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