Europäischer Burn-Out Online-Kongress

Raus aus der Burnout Falle – Dein Leben ohne Burnout

vom 07.09.2018 bis 16.09.2018

Resilienz, Stress- und Burn-out-Prophylaxe

Es gibt nur noch wenige Menschen, die nicht hin und wieder über Stress klagen. Mancherorts gehört es sogar zum Guten Ton. Doch für viele, vor allem hoch motivierte Menschen, kommt es eines Tages zu einer – oft überraschenden – Überforderungssituation. Vielleicht kennen auch Sie diese Symptome?

  • Sie fühlen Sich in letzter Zeit häufiger als sonst traurig oder niedergeschlagen?
  • Sie wissen nicht wor die Gründe für Ihre Antriebslosigkeit liegen?
  • Sie haben mit einem Mal die Motivation verloren und keine Freude mehr an Ihrem Beruf?
  • Es fehlt Ihnen immer öfter an Energie?
  • Sie fühlen sich schon seit Wochen leer und ausgebrannt?

Wie kommt es, dass es Menschen gibt, die denselben äußeren Stress-Faktoren ausgesetzt sind und dennoch kein Burn-out-Syndrom entwickeln? Das Geheimnis liegt im persönlichen Umgang mit den Stressfaktoren. Denn das Burn-out-Syndrom ist oft hausgemacht. Burn-out-anfällige Menschen tendieren dazu, auf zusätzlichen Stress mit zusätzlichen Anstrengungen zu reagieren. Sie wollen den Stress in den Griff bekommen. Erschöpfungs-Symptome sind für sie nicht Warnzeichen, auf die sie achten sollten, sondern Feinde, die durch noch mehr Willens- oder Tatkraft besiegt werden müssen. Treibender Motor für diesen Kampf sind eine sehr hohe Motivation und eine enorme Leistungsbereitschaft.

Burn-Out-Kongress 2018

Dr. med. Holger Baust nimmt mit seinen InterviewpartnerInnen das Thema Bun-Out genauer unter die Lupe. Sie erhalten von 25 Experten wertvolle Tipps und Anregungen zum Umgang mit akuten Belastungen und zur Burn-Out-Prävention. Sie erfahren u.a.

  • wie Burn-Out Symptome entstehen
  • welche Ursachen es für Burn-Out gibt
  • wie man Burn-Out vermeiden kann und
  • welche vielfältige Ansätze zur Selbstbehandlung gibt

Am 11.September.18
Interview mit Ella Gabriele Amann

Am 16.September.18
Interview mit Ulrike Clasen, CH

Die Burn-out-Berufe

Waren früher von einem Burn-out vor allem die helfenden und lehrenden Berufe betroffen, so wie Lehrer, Ärzte, Krankenschwestern, Pflegepersonal, und Therapeuten, so lassen sich diese Unterscheidungen heute nicht mehr treffen. Ein Burn-out tritt berufsübergreifend auf. Auch sind immer mehr jüngere Menschen von dem Problem betroffen. Vom der Familien-Managerin, der Teamassistentin, dem Polizisten, und dem Studenten bis hin zum Programmierer: Es kann jeden treffen.

Burn-out – ein neues Phänomen?

Nein. Schon im 19. Jahrhundert wurden die Ursachen depressiver Erschöpfungszustände diskutiert. Mitte des 20. Jahrhunderts erforschte man die „Erschöpfungsdepression“.  Schließlich erwähnt auch schon das Alte Testament die sog. „Elias-Müdigkeit“ und dem jungen Goethe drohte durch seine Verwaltungsarbeit nach und nach das Dichten „auszutrocknen“.

Die Burn-out-Phasen

Die Phasen eines Burn-out ziehen sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Auch wenn die Symptome sich häufig ähneln, gibt es nicht die eine Entstehungsgeschichte oder das eine Symptom-Bild. Aber, es lassen sich einige typische Entstehungsphasen und Symptome beim Burn-out beschreiben.

Die Experten Herbert Freudenberger und Gail North beschreiben für die Entwicklung eines Burn-out-Syndroms einen 12 Phasen-Zyklus. Dieser kann dabei helfen, die persönliche Situation besser einzuschätzen. Sie weisen darauf hin, dass Betroffene gleichzeitig an Symptomen aus verschiedenen Stadien leiden können und diese oft ineinander übergehen. Ein solcher Zyklus zieht sich in der Regel über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren und durchläuft die folgenden zwölf Phasen.

Phase 1 und 2: Die Begeisterung

Am Anfang steht das Feuer, die Begeisterung für eine Sache. Der Mitarbeiter, der für eine Sache nicht „gebrannt“ hat, der brennt in der Regel auch nicht aus. Er ist gestresst, frustriert und zeigt vielleicht ähnliche Symptome wie beim Burn-out, dennoch leidet er nicht so wie der typische Burn-out-Kandidat. Der engagierte Mitarbeiter, der „gebrannt“ hat, hat sich zunächst mit all seiner Begeisterung, seinen hohen Ansprüchen, seinen Idealen und einer extrem hohen Motivation in die Arbeit gestürzt, um dann Schritt für Schritt vom Alltag und der Realität enttäuscht zu werden.

Bleibt trotz großer Bemühungen nach einiger Zeit  der Erfolg immer noch aus, so sucht er die Schuld bei sich und versucht noch mehr Leistung zu erbringen. Er will durch noch mehr Engagement und Einsatz sein immerwährendes Scheitern wieder wettmachen. Dass er dabei schon längst über das Ziel hinausgeschossen ist, bemerkt er nicht. Er kommt auch nicht auf den Gedanken, dass von ihm gar nicht so viel erwartet wird, wie er bereit ist zu geben.

Phase 3 und 4: Die Müdigkeit

Erschöpfung, Müdigkeit und Regenerations-bedarf werden ignoriert. Das eigene Bedürfnis nach Entspannung, Erholung und Regeneration wird auch dann noch geleugnet, wenn schnelle Erschöpfung, Mattigkeit, Müdigkeit, diffuse Schmerzen und körperliche Beschwerden die tägliche Arbeit immer unerträglicher machen.

Überempfindlichkeit und Reizbarkeit nehmen stetig zu. Diese Phase kann sich über Monate bis Jahre erstrecken. Hinzu kommen innere Unruhe, Anspannung, Nervosität, Miss-Stimmung und vor allem Einschlafstörungen. Der Betroffene kann nicht mehr vom Alltag abschalten.

Dass Burn-out-Kandidaten mit ihrem trotzdem weiter anhaltendem Perfektionsstreben auch andere Menschen unter Druck setzen, interessiert sie nicht besonders. Sie reagieren eher mit Unverständnis für die Ungenauigkeit, mit der andere ihre Arbeit erledigen.  Immer öfter kommt es zu Unbeherrschtheit. Dass durch das eigene Verhalten Konflikte mit Kollegen oder Mitarbeitern entstehen, wollen oder können sie nicht wahrhaben.

Phase 5-6: Die Motivation sinkt

Die Ideale schwinden. Das einstige Engagement schlägt um in Wut, Frustration und Enttäuschung. Eines Tages reicht der Jahresurlaub nicht mehr aus, um die Batterien wieder aufzuladen. Im Hotelbett kreisen die Gedanken um die Arbeit, die Akten werden mit an den Strand geschleppt.

Enttäuschte Partner und Kinder nerven eines Tages genauso wie die Arbeit selbst. Zuerst werden diese negativen Gefühle ignoriert und verdrängt. Aufmerksamkeit und Zuwendung anderer Menschen werden eher als Angriff interpretiert. Die Kommunikation am Arbeitsplatz wird immer schwieriger, die Stimmung ist gereizt. Das Arbeits-Klima wird angespannter und für alle Beteiligten unangenehm.

Phase 7-8: Die Leistungen lassen nach

Fehler und Schuldgefühle schleichen sich ein. Eines Tages lassen Konzentration und Leistungs-vermögen immer mehr nach. Es kommt zu Fehlern, Schwächen und negativem Feedback. Oder die Arbeit bringt keine wirklichen Erfolge oder nicht (mehr) die erhofften Ergebnisse und Ver­bes­serungen. Schleichend baut sich eine innere Abwehr gegen die Arbeit auf.

Negative Gefühle, Aggression, Ekel und der Unwille am Montag wieder ins Büro zu gehen. Fehlzeiten treten auf. Solange es noch Erfolge und Anerkennung gab, wurde das Feuer immer wieder entfacht; nun beginnt es zusehends zu erlöschen.

Phase 9-10: Körperliche Beschwerden

Erschöpfung. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, oder z.B. ständige Erkältungen nehmen weiter zu. Die Selbstmedikation mit Tabletten und Alkohol beginnt. Die unverarbeiteten Konflikte äußern sich vermehrt im körperlichen Bereich und wechselnde, psycho-somatische Probleme tauchen auf: Herz- und Kreislaufprobleme, Gelenk- und Rückenschmerzen, Gewichtsschwankungen, Magen-Darm-Beschwerden. Nicht selten gehen Burn-out-Kandidaten jahrelang von Arzt zu Arzt. Doch die Ärzte finden keine körperlichen Ursachen.

Phase 11-12: Starke seelische Beschwerden und Zusammenbruch

Das Gefühl für sich selbst geht verloren. Man funktioniert nur noch automatisch. Innere Leere macht sich breit, der Betroffene fühlt sich ausgezehrt und mutlos. Er entwickelt Verzweiflung, Angst und Furcht. Er zieht sich völlig zurück, meidet andere Menschen oder Menschenansammlungen. Am Ende steht schließlich das Ausgebranntsein. Nichts geht mehr.

Die Experten Herbert Freudenberger und Gail North beschreiben für die Entwicklung eines Burn-out-Syndroms einen 12 Phasen-Zyklus. Dieser kann dabei helfen, die persönliche Situation besser einzuschätzen. Sie weisen darauf hin, dass Betroffene gleichzeitig an Symptomen aus verschiedenen Stadien leiden können und diese oft ineinander übergehen. Ein solcher Zyklus zieht sich in der Regel über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren und durchläuft die folgenden zwölf Phasen.

Was bietet ein Resilienz-Coaching?

Im Resilienz-Coaching können wir Ihnen durch eine präzise Persönlichkeits- und Resilienz-Kompetenz-Diagnostik mit SIZE Prozess® aufzeigen, wie es um Ihre aktuelle Belastungssituation aussieht und was Sie konkret tun können um Ihre Stressoren zu reduzieren. Sie erkennen wo Ihre persönlichen Grundbedürfnisse liegen und wie Sie Ihre Work-Life so organisieren, dass es erst gar nicht zu chronischen Überforderungssituationen kommt.

Mit Hilfe des Resilienz-Zirkel-Trainings lernen Sie systematisch alle acht Kompetenz-Felder der Resilienz für sich zu aktivieren und auszubauen: mental, körperlich, in der Interaktion mit anderen und bei der Gestaltung Ihres Lebens- und Arbeitsalltags.

 

Ausstieg aus dem Burn-Out-Muster in 8 Schritten

Auch wenn sich äußere Stressfaktoren nicht immer so einfach abschalten lassen, so lassen sich mit professioneller Unterstützung durchaus Denkmuster und Haltungen in Bezug auf Job, Karriere und Lebensführung ändern. Am Anfang stehen die Analyse der vorhandenen Burn-out-Faktoren und die Klärung der eigenen Bedürfnisse. Ziel ist der rücksichtsvollere und ökonomischere Umgang mit sich selbst. Der Resilienz-Zirkel und das Resilienz-Zirkel-Training bietet für die Burn-out-Prophylaxe eine Reihe von wirksamen Ansätzen. Die wichtigsten davon sind:

Sich der körperlichen und psychologischen Grundbedürfnisse bewusst werden:

Viele Menschen kennen weder ihre echten Stärken noch ihre Talente und Begabungen. Sie tun Dinge, die sie gut können, aber nicht unbedingt gerne machen. Machen Sie eine Bestandsaufnahme: Welche Talente und Begabungen stehen Ihnen selbst dann zur Verfügung, wenn Sie gerade unter Stress stehen? Sie werden sehen, es sind mehr als Sie zunächst denken! Nutzen Sie diese persönlichen Stärken und Talente und setzten Sie sie so ein, dass Sie die Balance zwischen Anforderung und aktueller Leistungsfähigkeit wieder hergestellen können.

Die innere Motivation und Erwartungshaltungen klären

Das wir hoch motiviert und unser Bestes geben wollen ist eine löbliche Eigenschaft. Doch diese wird von anderen Menschen und auch Systemen gerne systematisch ausgenutzt – jedenfalls, wenn Sie keine angemessenen Grenzen setzen. Welche internen und externen Leistungsansprüche begleiten Sie durch Ihren Alltag?  Welches sind Ihre inneren Antreiber? Sei stark, perfekt, schnell, streng Dich an? Mache es allen recht?Wo fällt es Ihnen schwer und wo fällt es Ihnen leicht rechtzeitig Grenzen zu etzen? Fragen Sie sich: Was möchte Ihr Antreiber für Sie Gutes tun? Welche Ihrer Kompetenz möchte er zeigen? Auf welchem Wege könnte er dieses Ziel noch für Sie erreichen?

Sich Zeiträume für die Analyse der aktuellen Lebensumstände geben

Sind wir unter Stress können wir in Routinen, Denk- und Handlungsmustern feststecken, die uns davon abhalten neue und angemessene Lösungen für unsere Probleme und passende Strategien für die Erfüllung unserer Arbeitsaufgaben zu entwickeln. Nehmen Sie daher regelmäßig Abstand von Ihrer aktuellen Arbeit: Welche (andere, verrückte, widersprüchliche, entgegengesetzte) Perspektive müssten Sie einnehmen, damit Sie neue und kreative Lösungen entwickeln können? Welches Denken, Fühlen und Handeln würde Sie im Umgang mit aktuellen Stressoren langfristig stärken und nicht noch weiter schwächen? Wie können Sie regelmäßige kreative Auszeiten in Ihre Work-Life integrieren?

Die innere Selbstregulation stärken

Die Hoffnung stibt zuletzt!  „Ach, den nächsten Monat schaffe ich noch. Bald habe ich frei …“ Und dann kommt der nächste Monat und wieder der Nächste. Der Urlaub fällt aus, wird verschoben. In jedem Falle war er wieder einmal viel zu schnell vorbei. Warten Sie mit der Regeneration nicht auf den großen Jahresurlaub. Achten Sie vielmehr auf tägliche Regenerationszeiten. Nutzen Sie eine Kombination aus körperlichen und mentalen Entspannungseinheiten. Das Zauberwort heißt: Mikro-Pause. Sorgen Sie, über den Tag verteilt, für drei bis fünf Erholungsphasen. Dauer ca. 5-10 Minuten.

Verantwortung übernehmen

Die bittere Wahrheit ist, dass die meisten Stressbelastungen nicht allein von außen an uns herangetragen werden. Wir selbst sind es die zu häufig „Ja!“ sagen. Wir wollen zu viel aus 24 Stunden herausholen, haben zu ehrgeizige Pläne oder machen andere dafür verantwortlich, dass in unserem Leben gerade alles nicht so läuft wie wir es uns wünschen. Auch halten uns innere Glaubenssätze wie „Ich kann sowieso nichts tun!“ davon ab, die Gestaltung unseres Lebens selbst in die Hand zu nehmen. Auch wenn es nur ein minimaler und kleinster Schritt ist: Was können Sie jetzt sofort verändern? Welche Entscheidung können Sie hier und jetzt selbst fällen, um Stressoren zu reduzieren?

Beziehungen und Netzwerke Pflegen

Burn-out im vorangeschrittenen Stadium geht meist mit Isolation und der schrittweisen Entfernung von anderen Menschen einher. Selbst Freunde und geliebte Personen werden gemieden, z.B. aus Scham oder weil Betroffene das Gefühl haben „für nichts mehr gut zu sein. Sorgen Sie daher stets für ein ausreichendes Maß an Hilfsangeboten auf die Sie im Notfall zurückgreifen können. Dies kann eine gute Freundin sein oder ein Coach den Sie kontaktieren, sobald sie merken, dass es Ihnen schlechter geht oder Sie mit einer Situation überfordert sind.

Realistischen Ziele und klare Werte

Möchten Sie ein engagiertes Leben führen aber dennoch nicht in die Burn-out-Falle tappen? Dann nehmen sie sich mindestens einmal im Jahr Zeit das Große und Ganze in Ihrem Leben zu überprüfen: Wie sehen ihre Zukunftsperspektiven gerade aus? Stimmt alles oder sollte Ihre Zukunft anders aussehen? Nach welchen Werten und Leitideen wollen Sie Leben? Verausgaben Sie sich oder setzen Sie in Ihrem Leben Prioritäten, die Sie gesund, stark, zufrieden und glücklich machen?

Das Improvisationstalent nutzen und offen sein für Neues

Was zeichnet eine Überlastungssituation aus? Der Mensch kommt an einen Punkt wo er mit seinen vorhandenen Ideen, Strategien und Interaktionsweisen nicht mehr weiterkommt. Es kann ein Problem nicht sofort lösen. Er kann anstehende Aufgaben nicht vollständig oder rechtzeitig erledigen. Er kann, aufgrund innerer oder äußerer Blockaden seine Ziele nicht erreichen. In diesen Momenten gilt es aus dem aktuellen Scheitern etwas zu lernen. Das gelingt Ihnen nur, wenn Sie in der Lage sind unbekannte, unplanbare und unberechenbare Momente als etwas Natürliches anzunehmen.

Vertrauen Sie darauf, dass Sie ein Improvisationsvermögen besitzen, welches genau für diese Moment gemacht ist: Es öffnet Sie für neue Erfahrungen, bringt Sie in Kontakt mit Ihrer Kreativität und hilft Ihnen aus den gegebenen Umständen das Beste zu machen und sich auf Lernprozesse einzulassen. Sie machen beim Lernen FEHLER? Wie müssen Sie auf den Fehler schauen um aus ihm einen wertvollen HELFER zu machen?

Autorin

Ella Gabriele Amann arbeitet seit 1996 als Beraterin, Coach und Autorin. Ihre Schwerpunkte bilden die Entwicklung und Umsetzung agiler Methoden und interaktiver Trainingsformate zu den Themen agiles Soft-Skills-Training, Kommunikation, Leadership, Embodiment und Resilienz. Ihr Schwerpunkt liegt in der Begleitung von Organisationen und Multiplikatoren und beim Transformationsprozess in die Arbeits- und Trainerwelt 4.0.

www.ella-gabriele-amann.com