Die Ursachen für eine Burn-out-Anfälligkeit liegen meist weit zurück

 

Erschöpfungs-Symptome sind für sie nicht nur Warnzeichen, auf die sie achten sollten, sondern hilfreiche Hinwese, die sie ernst nehmen können und sollten. Sensibilisieren Sie sich und beginnen Sie bei den ersten Anzeichen frühzetig mit der Burn-out-Prophylaxe. Dabei geht es gerade nicht um das Aufbringen von immer mehr Willens- oder Tatkraft.

Treibender Motor für das Entstehen von Burn-Out-Syndromen sind im wahrsten Sinne des Wortes „Antreiber-Systeme“, die bereits in der frühen Kindheit entstehen können. Ob die derzeit von stark belastenden Antreiber-Systemen geplagt werden, dass können wir in einer professionellen Persönlichkeits- und Resilienz-Diagnostik herausfinden. Das Resilienz-Zirkel-Training hilft ihnen anschließend dabei, diese Antreiber-Systeme wieder auszugleichen und aus der Burn-Out-Spirale wieder auszusteigen.

 

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Kurze Einführung in das Phänomen Burn-out

Burn-out – ein neues Phänomen?

Nein. Schon im 19. Jahrhundert wurden die Ursachen depressiver Erschöpfungszustände diskutiert. Mitte des 20. Jahrhunderts erforschte man die „Erschöpfungsdepression“.  Schließlich erwähnt auch schon das Alte Testament die sog. „Elias-Müdigkeit“ und dem jungen Goethe drohte durch seine Verwaltungsarbeit nach und nach das Dichten „auszutrocknen“.

Es gibt nur noch wenige Menschen, die nicht hin und wieder über Stress klagen. Mancherorts gehört es sogar zum Guten Ton. Doch für viele, vor allem hoch motivierte Menschen, kommt es eines Tages zu einer – oft überraschenden – Überforderungssituation. Wie kommt es, dass es Menschen gibt, die denselben äußeren Stress-Faktoren ausgesetzt sind und dennoch kein Burn-out-Syndrom entwickeln?

Das Burn-out ist oft hausgemacht

Das Geheimnis für den Ausstieg aus der Burn-Out-Falle liegt im persönlichen Umgang mit den Stressfaktoren. Burn-out-anfällige Menschen tendieren dazu, auf zusätzlichen Stress mit zusätzlichen Anstrengungen zu reagieren. Sie wollen den Stress in den Griff bekommen. Nicht burn-out-gefährdete Menschen sind sensibel für erste Anzeichen, ändern ihr Verhalten und schaffen günstigere Rahmenbedingungen. Sie sind eher bereit sich professionelle Hife zu holen oder an einem Resilienz-Programm für den systematischen Ausstieg aus dem Burn-Out-Zyklus teilzunehmen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das Phänomen Burn-out und betrachten wir uns anschließend 8 Strategien, die Ihnen bei dem Ausstieg aus dem Burn-Out-Zyklus helfen können.

 

Die Kunst besteht darin, erst gar nicht in den Burn-Out-Zyklus einzusteigen. Und wenn es doch passiert – so früh wie möglich wieder aussteigen!

Vielleicht kennen auch Sie diese Symptome?
  • Sie fühlen Sich in letzter Zeit häufiger als sonst traurig oder niedergeschlagen?
  • Sie wissen nicht wor die Gründe für Ihre Antriebslosigkeit liegen?
  • Sie haben mit einem Mal die Motivation verloren und keine Freude mehr an Ihrem Beruf?
  • Es fehlt Ihnen immer öfter an Energie?
  • Sie fühlen sich schon seit Wochen leer und ausgebrannt?
 

Die natürliche Reaktion auf hohe Belastungsphasen

1. Akute Stress-Reaktion

Die akute Stress-Reaktion ist eine unmittelbare und vorübergehende Reaktion des Körpers und Geistes auf eine plötzlich auftretende belastende Situation. Sie tritt beispielsweise während einer hitzigen Diskussion mit einem Kollegen auf. In diesem Moment aktiviert der Körper das sogenannte „Kampf-oder-Flucht“-System, was zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol führt. Diese Reaktion kann sich durch Symptome wie erhöhten Puls, schnelle Atmung, Schwitzen oder auch mentale Anspannung äußern. Sobald die belastende Situation vorüber ist, normalisieren sich Körper und Geist wieder, und die Stressreaktion klingt schnell ab. Diese Form des Stresses ist in der Regel kurzlebig und hat keine langfristigen negativen Auswirkungen, kann aber bei häufiger Wiederholung zu weiteren Belastungen führen.

2. Phasenweiser „Dauer-Stress“

Phasenweiser Dauer-Stress entsteht, wenn eine Person über einen bestimmten Zeitraum hinweg wiederholt oder kontinuierlich belastenden Situationen ausgesetzt ist. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Stress, der während der Vorbereitung und bis zur Abgabe einer wichtigen Präsentation anhält. In dieser Phase befindet sich der Körper in einem verlängerten Zustand erhöhter Alarmbereitschaft, was zu anhaltender Anspannung, Erschöpfung, Schlafstörungen oder Konzentrationsproblemen führen kann. Obwohl dieser Stress über einen längeren Zeitraum andauert, ist er dennoch vorübergehend und lässt nach, sobald die verursachende Situation beendet ist. Wenn jedoch solche Phasen von Dauer-Stress häufig auftreten oder sehr lange anhalten, können sie die Gesundheit und das Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen.

3. Anpassungs-Störung

Eine Anpassungs-Störung entsteht als Reaktion auf bedeutende Lebensveränderungen oder belastende Ereignisse, die eine längerfristige Anpassung erfordern. Beispiele hierfür sind Umstrukturierungsmaßnahmen am Arbeitsplatz, der Verlust eines geliebten Menschen oder auch der Umzug in eine neue Stadt. Betroffene Personen erleben dabei anhaltende Stresssymptome wie Niedergeschlagenheit, Angst, Überforderung oder auch soziale Rückzugstendenzen. Diese Symptome können die alltägliche Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Die Anpassungs-Störung dauert in der Regel maximal 3 bis 6 Monate und verbessert sich, sobald die betroffene Person neue Bewältigungsstrategien entwickelt oder eine veränderte Einstellung zur Situation einnimmt. Professionelle Unterstützung durch Coaching oder Therapie kann in diesem Prozess hilfreich sein, um effektive Anpassungsmechanismen zu finden und die Resilienz zu stärken.

Gibt es typische Burn-out-Berufe?

Waren früher von einem Burn-out vor allem die helfenden und lehrenden Berufe betroffen, so wie Lehrer, Ärzte, Krankenschwestern, Pflegepersonal, und Therapeuten, so lassen sich diese Unterscheidungen heute nicht mehr treffen. Ein Burn-out tritt berufsübergreifend auf. Auch sind immer mehr jüngere Menschen von dem Problem betroffen. Vom der Familien-Managerin, der Teamassistentin, dem Polizisten, und dem Studenten bis hin zum Programmierer: Es kann jeden treffen!

  • Hier geht es zu einer Übersicht von Berufen, die häufig von Burn-Out betroffen sind.

Burnout am Arbeitsplatz ist ein komplexes Phänomen, das durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren begünstigt wird. Zu den wichtigsten zählen die Arbeitsorganisation, das Verhalten der Vorgesetzten, das Betriebsklima, die Arbeitsbedingungen, die Kommunikation und sozialen Kompetenzen sowie die individuellen psychologischen Bedürfnisse, Haltungen und Einstellungen der Mitarbeitenden.

Nachfolgende Einflussfaktoren verdeutlichen, wie vielfältig die Ursachen für Burnout am Arbeitsplatz sein können. Eine achtsame Gestaltung der Arbeitsorganisation, ein unterstützendes Betriebsklima und eine offene Kommunikationskultur können wesentlich dazu beitragen, Burnout zu verhindern und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern.

1. Arbeitsorganisation & Vorgesetzte

Arbeitsbelastung und Zeitdruck:
Eine schlecht organisierte Arbeitsumgebung mit unklaren Aufgabenverteilungen, übermäßiger Arbeitsbelastung und ständigen Überstunden kann schnell zu Erschöpfung führen. Vorgesetzte, die unrealistische Erwartungen setzen oder Mikromanagement betreiben, erhöhen den Druck zusätzlich.

Führungsstil:
Ein autoritärer oder unnahbarer Führungsstil kann das Gefühl der Hilflosigkeit und Frustration bei den Mitarbeitenden verstärken. Mangelnde Unterstützung und Anerkennung durch Vorgesetzte mindern die Motivation und tragen zur Entstehung von Burnout bei.

2. Betriebsklima & Arbeitsbedingungen

Arbeitsumfeld:
Ein schlechtes Betriebsklima, geprägt von Konkurrenzdenken, Mobbing oder mangelndem Teamgeist, kann die psychische Belastung erhöhen. Ungünstige Arbeitsbedingungen wie Lärm, schlechte Beleuchtung oder unzureichende Pausenräume verschlimmern die Situation zusätzlich.

Arbeitskultur:
Eine Unternehmenskultur, die ständigen Erfolg fordert und Fehler bestraft, setzt Mitarbeitende unter enormen Druck und führt zu chronischer Anspannung und Stress.

3. Kommunikation & soziale Kompetenzen:

Kommunikationsmängel:
Eine unzureichende oder fehlerhafte Kommunikation innerhalb des Teams oder zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten kann zu Missverständnissen, Konflikten und Frustration führen. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Sorgen und Bedürfnisse nicht gehört werden, steigt die Gefahr von Burnout.

Soziale Unterstützung:
Fehlen kollegiale Unterstützung und ein gutes Netzwerk am Arbeitsplatz, fühlen sich Mitarbeitende oft isoliert und alleingelassen. Die mangelnde soziale Kompetenz im Umgang mit Konflikten und Kritik verstärkt das Gefühl der Überforderung.

4. Psychologische Bedürfnisse, Haltungen & Einstellungen:

Individuelle Bedürfnisse:
Jeder Mensch hat grundlegende psychologische Bedürfnisse, wie das Bedürfnis nach Anerkennung, Autonomie und Zugehörigkeit. Werden diese Bedürfnisse am Arbeitsplatz nicht erfüllt, kann dies zu innerer Unzufriedenheit und schließlich zu Burnout führen.

Einstellungen und Haltungen:
Mitarbeitende, die hohe Perfektionsansprüche an sich selbst stellen oder Schwierigkeiten haben, „nein“ zu sagen, sind besonders gefährdet, in ein Burnout zu geraten. Auch die Unfähigkeit, sich abzugrenzen und regelmäßig Erholungsphasen einzuplanen, trägt zu einer anhaltenden Überlastung bei.

 

Die wichtigsten Burn-out-Merkmale

Burn-out entwickelt sich oft schleichend, beginnt jedoch häufig mit dem Nachlassen der anfänglichen Begeisterung für Aufgaben und Projekte. Was einst motivierte und inspirierte, verliert an Bedeutung, und innere Resignation stellt sich ein. Es folgt eine zunehmende Müdigkeit, die weit über normale Erschöpfung hinausgeht. Die Motivation sinkt, und Ideale, die einst als Antrieb dienten, verblassen. Anstatt sich dieser Situation bewusst zu werden, reagieren Betroffene oft mit dem inneren Druck, noch besser werden und mehr leisten zu müssen. Dies führt jedoch meist zu einem Leistungseinbruch, begleitet von häufigen Fehlern.

Selbstvorwürfe und Schuldgefühle verstärken das Problem, was in eine Spirale aus völliger Erschöpfung bis hin zu einer tiefen Depression münden kann. Körperliche Beschwerden treten auf, und viele suchen vergeblich Hilfe bei verschiedenen Ärzten („Ärzte-Hopping“) oder greifen zu Selbstmedikation. Ohne rechtzeitiges Eingreifen kann dieser Prozess schließlich in einem vollständigen Zusammenbruch enden.

Die Burn-out Phasen

 

Die Burn-out-Phasen

Die Phasen eines Burn-out ziehen sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Auch wenn die Symptome sich häufig ähneln, gibt es nicht die eine Entstehungsgeschichte oder das eine Symptom-Bild. Aber, es lassen sich einige typische Entstehungsphasen und Symptome beim Burn-out beschreiben.

Die Experten Herbert Freudenberger und Gail North beschreiben für die Entwicklung eines Burn-out-Syndroms einen 12 Phasen-Zyklus. Dieser kann dabei helfen, die persönliche Situation besser einzuschätzen. Sie weisen darauf hin, dass Betroffene gleichzeitig an Symptomen aus verschiedenen Stadien leiden können und diese oft ineinander übergehen. Ein solcher Zyklus zieht sich in der Regel über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren und durchläuft die folgenden zwölf Phasen.

 

Phase 1 und 2: Die Begeisterung

Am Anfang steht das Feuer, die Begeisterung für eine Sache. Der Mitarbeiter, der für eine Sache nicht „gebrannt“ hat, der brennt in der Regel auch nicht aus. Er ist gestresst, frustriert und zeigt vielleicht ähnliche Symptome wie beim Burn-out, dennoch leidet er nicht so wie der typische Burn-out-Kandidat. Der engagierte Mitarbeiter, der „gebrannt“ hat, hat sich zunächst mit all seiner Begeisterung, seinen hohen Ansprüchen, seinen Idealen und einer extrem hohen Motivation in die Arbeit gestürzt, um dann Schritt für Schritt vom Alltag und der Realität enttäuscht zu werden.

Bleibt trotz großer Bemühungen nach einiger Zeit  der Erfolg immer noch aus, so sucht er die Schuld bei sich und versucht noch mehr Leistung zu erbringen. Er will durch noch mehr Engagement und Einsatz sein immerwährendes Scheitern wieder wettmachen. Dass er dabei schon längst über das Ziel hinausgeschossen ist, bemerkt er nicht. Er kommt auch nicht auf den Gedanken, dass von ihm gar nicht so viel erwartet wird, wie er bereit ist zu geben.

Phase 3 und 4: Die Müdigkeit

Erschöpfung, Müdigkeit und Regenerations-bedarf werden ignoriert. Das eigene Bedürfnis nach Entspannung, Erholung und Regeneration wird auch dann noch geleugnet, wenn schnelle Erschöpfung, Mattigkeit, Müdigkeit, diffuse Schmerzen und körperliche Beschwerden die tägliche Arbeit immer unerträglicher machen.

Überempfindlichkeit und Reizbarkeit nehmen stetig zu. Diese Phase kann sich über Monate bis Jahre erstrecken. Hinzu kommen innere Unruhe, Anspannung, Nervosität, Miss-Stimmung und vor allem Einschlafstörungen. Der Betroffene kann nicht mehr vom Alltag abschalten.

Dass Burn-out-Kandidaten mit ihrem trotzdem weiter anhaltendem Perfektionsstreben auch andere Menschen unter Druck setzen, interessiert sie nicht besonders. Sie reagieren eher mit Unverständnis für die Ungenauigkeit, mit der andere ihre Arbeit erledigen.  Immer öfter kommt es zu Unbeherrschtheit. Dass durch das eigene Verhalten Konflikte mit Kollegen oder Mitarbeitern entstehen, wollen oder können sie nicht wahrhaben.

Phase 5-6: Die Motivation sinkt

Die Ideale schwinden. Das einstige Engagement schlägt um in Wut, Frustration und Enttäuschung. Eines Tages reicht der Jahresurlaub nicht mehr aus, um die Batterien wieder aufzuladen. Im Hotelbett kreisen die Gedanken um die Arbeit, die Akten werden mit an den Strand geschleppt.

Enttäuschte Partner und Kinder nerven eines Tages genauso wie die Arbeit selbst. Zuerst werden diese negativen Gefühle ignoriert und verdrängt. Aufmerksamkeit und Zuwendung anderer Menschen werden eher als Angriff interpretiert. Die Kommunikation am Arbeitsplatz wird immer schwieriger, die Stimmung ist gereizt. Das Arbeits-Klima wird angespannter und für alle Beteiligten unangenehm.

Phase 7-8: Die Leistungen lassen nach

Fehler und Schuldgefühle schleichen sich ein. Eines Tages lassen Konzentration und Leistungs-vermögen immer mehr nach. Es kommt zu Fehlern, Schwächen und negativem Feedback. Oder die Arbeit bringt keine wirklichen Erfolge oder nicht (mehr) die erhofften Ergebnisse und Ver­bes­serungen. Schleichend baut sich eine innere Abwehr gegen die Arbeit auf.

Negative Gefühle, Aggression, Ekel und der Unwille am Montag wieder ins Büro zu gehen. Fehlzeiten treten auf. Solange es noch Erfolge und Anerkennung gab, wurde das Feuer immer wieder entfacht; nun beginnt es zusehends zu erlöschen.

Phase 9-10: Körperliche Beschwerden

Erschöpfung. Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, oder z.B. ständige Erkältungen nehmen weiter zu. Die Selbstmedikation mit Tabletten und Alkohol beginnt. Die unverarbeiteten Konflikte äußern sich vermehrt im körperlichen Bereich und wechselnde, psycho-somatische Probleme tauchen auf: Herz- und Kreislaufprobleme, Gelenk- und Rückenschmerzen, Gewichtsschwankungen, Magen-Darm-Beschwerden. Nicht selten gehen Burn-out-Kandidaten jahrelang von Arzt zu Arzt. Doch die Ärzte finden keine körperlichen Ursachen.

Phase 11-12: Starke seelische Beschwerden und Zusammenbruch

Das Gefühl für sich selbst geht verloren. Man funktioniert nur noch automatisch. Innere Leere macht sich breit, der Betroffene fühlt sich ausgezehrt und mutlos. Er entwickelt Verzweiflung, Angst und Furcht. Er zieht sich völlig zurück, meidet andere Menschen oder Menschenansammlungen. Am Ende steht schließlich das Ausgebranntsein. Nichts geht mehr.

Die Experten Herbert Freudenberger und Gail North beschreiben für die Entwicklung eines Burn-out-Syndroms einen 12 Phasen-Zyklus. Dieser kann dabei helfen, die persönliche Situation besser einzuschätzen. Sie weisen darauf hin, dass Betroffene gleichzeitig an Symptomen aus verschiedenen Stadien leiden können und diese oft ineinander übergehen. Ein solcher Zyklus zieht sich in der Regel über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren und durchläuft die folgenden zwölf Phasen.

Ausstieg aus der Burn-out Falle

RZT® Praxis

Ausstieg aus der Burn-out-Falle in 8 Schritten

Auch wenn sich äußere Stressfaktoren nicht immer so einfach abschalten lassen, so lassen sich mit professioneller Unterstützung durchaus Denkmuster und Haltungen in Bezug auf Job, Karriere und Lebensführung ändern. Ziel einer wirksamen Brun-out-Prophylaxe ist es

1. das Phänomen Burn-out zu verstehen,
2. Strategien zum Ausstieg aus der Burn-out-Falle kennenzulernen,
3. diese in Kompetenzen zu übersetzen und
4. das Handeln an die aktuellen Rahmenbedingugnen anzupassen.

Am Anfang stehen die Analyse der vorhandenen Burn-out-Faktoren und die Klärung der körperlichen und psychologischen Bedürfnisse, z.B. im Rahmen einer Burn-out-Prophylaxe Beratung oder einem Coaching. Über das systemisch-integrative Resilienz-Zirkel nach dem Bambus-Prinzip® lernen Klienten anschließend die 8 Strategien zum Aussteig aus der Burn-out Falle über die Wirkebenen Mindset, Embodiment, Interaktion und Kontext-Gestaltung in ihrem Arbeits- und Lebensalltag nachhaltig ein- und umzusetzen.

Ausstieg aus der Burn-Out-Falle in 8 Schritten

Auch wenn sich äußere Stressfaktoren nicht immer so einfach abschalten lassen, so lassen sich mit professioneller Unterstützung durchaus Denkmuster und Haltungen in Bezug auf Job, Karriere und Lebensführung ändern. Am Anfang stehen die Analyse der vorhandenen Burn-out-Faktoren und die Klärung der eigenen Bedürfnisse. Ziel ist der rücksichtsvollere und ökonomischere Umgang mit sich selbst. Der Resilienz-Zirkel und das Resilienz-Zirkel-Training bietet für die Burn-out-Prophylaxe eine Reihe von wirksamen Ansätzen. Die wichtigsten davon sind:

1. Sich der körperlichen und psychologischen Grundbedürfnisse bewusst werden:

Viele Menschen kennen weder ihre echten Stärken noch ihre Talente und Begabungen. Sie tun Dinge, die sie gut können, aber nicht unbedingt gerne machen. Machen Sie eine Bestandsaufnahme: Welche Talente und Begabungen stehen Ihnen selbst dann zur Verfügung, wenn Sie gerade unter Stress stehen? Sie werden sehen, es sind mehr als Sie zunächst denken! Nutzen Sie diese persönlichen Stärken und Talente und setzten Sie sie so ein, dass Sie die Balance zwischen Anforderung und aktueller Leistungsfähigkeit wieder hergestellen können.

2. Die innere Motivation und Erwartungshaltungen klären

Das wir hoch motiviert und unser Bestes geben wollen ist eine löbliche Eigenschaft. Doch diese wird von anderen Menschen und auch Systemen gerne systematisch ausgenutzt – jedenfalls, wenn Sie keine angemessenen Grenzen setzen. Welche internen und externen Leistungsansprüche begleiten Sie durch Ihren Alltag?  Welches sind Ihre inneren Antreiber? Sei stark, perfekt, schnell, streng Dich an? Mache es allen recht?Wo fällt es Ihnen schwer und wo fällt es Ihnen leicht rechtzeitig Grenzen zu etzen? Fragen Sie sich: Was möchte Ihr Antreiber für Sie Gutes tun? Welche Ihrer Kompetenz möchte er zeigen? Auf welchem Wege könnte er dieses Ziel noch für Sie erreichen?

3. Sich Zeiträume für die Analyse der aktuellen Lebensumstände geben

Sind wir unter Stress können wir in Routinen, Denk- und Handlungsmustern feststecken, die uns davon abhalten neue und angemessene Lösungen für unsere Probleme und passende Strategien für die Erfüllung unserer Arbeitsaufgaben zu entwickeln. Nehmen Sie daher regelmäßig Abstand von Ihrer aktuellen Arbeit: Welche (andere, verrückte, widersprüchliche, entgegengesetzte) Perspektive müssten Sie einnehmen, damit Sie neue und kreative Lösungen entwickeln können? Welches Denken, Fühlen und Handeln würde Sie im Umgang mit aktuellen Stressoren langfristig stärken und nicht noch weiter schwächen? Wie können Sie regelmäßige kreative Auszeiten in Ihre Work-Life integrieren?

4. Die innere Selbstregulation stärken

Die Hoffnung stibt zuletzt!  „Ach, den nächsten Monat schaffe ich noch. Bald habe ich frei …“ Und dann kommt der nächste Monat und wieder der Nächste. Der Urlaub fällt aus, wird verschoben. In jedem Falle war er wieder einmal viel zu schnell vorbei. Warten Sie mit der Regeneration nicht auf den großen Jahresurlaub. Achten Sie vielmehr auf tägliche Regenerationszeiten. Nutzen Sie eine Kombination aus körperlichen und mentalen Entspannungseinheiten. Das Zauberwort heißt: Mikro-Pause. Sorgen Sie, über den Tag verteilt, für drei bis fünf Erholungsphasen. Dauer ca. 5-10 Minuten.

5. Verantwortung übernehmen

Die bittere Wahrheit ist, dass die meisten Stressbelastungen nicht allein von außen an uns herangetragen werden. Wir selbst sind es die zu häufig „Ja!“ sagen. Wir wollen zu viel aus 24 Stunden herausholen, haben zu ehrgeizige Pläne oder machen andere dafür verantwortlich, dass in unserem Leben gerade alles nicht so läuft wie wir es uns wünschen. Auch halten uns innere Glaubenssätze wie „Ich kann sowieso nichts tun!“ davon ab, die Gestaltung unseres Lebens selbst in die Hand zu nehmen. Auch wenn es nur ein minimaler und kleinster Schritt ist: Was können Sie jetzt sofort verändern? Welche Entscheidung können Sie hier und jetzt selbst fällen, um Stressoren zu reduzieren?

6. Beziehungen und Netzwerke Pflegen

Burn-out im vorangeschrittenen Stadium geht meist mit Isolation und der schrittweisen Entfernung von anderen Menschen einher. Selbst Freunde und geliebte Personen werden gemieden, z.B. aus Scham oder weil Betroffene das Gefühl haben „für nichts mehr gut zu sein. Sorgen Sie daher stets für ein ausreichendes Maß an Hilfsangeboten auf die Sie im Notfall zurückgreifen können. Dies kann eine gute Freundin sein oder ein Coach den Sie kontaktieren, sobald sie merken, dass es Ihnen schlechter geht oder Sie mit einer Situation überfordert sind.

7. Realistischen Ziele und klare Werte

Möchten Sie ein engagiertes Leben führen aber dennoch nicht in die Burn-out-Falle tappen? Dann nehmen sie sich mindestens einmal im Jahr Zeit das Große und Ganze in Ihrem Leben zu überprüfen: Wie sehen ihre Zukunftsperspektiven gerade aus? Stimmt alles oder sollte Ihre Zukunft anders aussehen? Nach welchen Werten und Leitideen wollen Sie Leben? Verausgaben Sie sich oder setzen Sie in Ihrem Leben Prioritäten, die Sie gesund, stark, zufrieden und glücklich machen?

8. Das Improvisationstalent nutzen und offen sein für Neues

Was zeichnet eine Überlastungssituation aus? Der Mensch kommt an einen Punkt wo er mit seinen vorhandenen Ideen, Strategien und Interaktionsweisen nicht mehr weiterkommt. Es kann ein Problem nicht sofort lösen. Er kann anstehende Aufgaben nicht vollständig oder rechtzeitig erledigen. Er kann, aufgrund innerer oder äußerer Blockaden seine Ziele nicht erreichen. In diesen Momenten gilt es aus dem aktuellen Scheitern etwas zu lernen. Das gelingt Ihnen nur, wenn Sie in der Lage sind unbekannte, unplanbare und unberechenbare Momente als etwas Natürliches anzunehmen.

Vertrauen Sie darauf, dass Sie ein Improvisationsvermögen besitzen, welches genau für diese Moment gemacht ist: Es öffnet Sie für neue Erfahrungen, bringt Sie in Kontakt mit Ihrer Kreativität und hilft Ihnen aus den gegebenen Umständen das Beste zu machen und sich auf Lernprozesse einzulassen. Sie machen beim Lernen FEHLER? Wie müssen Sie auf den Fehler schauen um aus ihm einen wertvollen HELFER zu machen?

RZT® Resilienz Anwendertage

8 Strategien zur Burn-out-Prophylaxe

Im Rahmen unserer RZT® Anwendertage (Modul 7: Resilienz, Embodiment & Bodybliss) erhältst Du fundierte Einblicke in das Phänomen Burn-out und die psychologischen Grundlagen, die für eine effektive Burn-out-Prophylaxe entscheidend sind. Dabei stehen die 8 Resilienz-Strategien für den Alltag im Fokus, die Du praxisnah kennenlernst und direkt anwenden kannst.

Ein besonderer Schwerpunkt dieses Vertiefungsseminars liegt auf dem Thema „Embodiment“: Wie können eine stabile und gleichzeitig flexible Haltung helfen, dysfunktionale Antreibersysteme wieder in Einklang mit den psychologischen Bedürfnissen und den realen Alltagsanforderungen zu bringen? Welche Rolle spielen Beweglichkeit und Flexibilität in funktionalen Anpassungsprozessen?

Erlebe einen innovativen Zugang zur Stress- und Burn-out-Prophylaxe mit vielen interaktiven Übungen. Diese einfachen und wirkungsvollen Übungen sind so konzipiert, dass Du sie in der Resilienz-Beratung, im Coaching und im Training leicht anwenden kannst – auch ohne tiefere Vorkenntnisse in der Körperarbeit. Denn nur Methoden, die einfach und sofort nachvollziehbar sind, ermöglichen es Deinen Klient:innen, die Strategien im Berufs- und Familienalltag nachhaltig umzusetzen.

Begleitung durch ein Burn-out-Prophyalxe-Coaching

Was bietet ein Resilienz-Coaching?

Im Resilienz-Coaching können wir Ihnen durch eine präzise Persönlichkeits- und Resilienz-Kompetenz-Diagnostik mit SIZE Prozess® aufzeigen, wie es um Ihre aktuelle Belastungssituation aussieht und was Sie konkret tun können, um Ihre Stressoren zu reduzieren. Sie erkennen, wo Ihre persönlichen Grundbedürfnisse liegen und wie Sie Ihre Work-Life-Balance so organisieren, dass es erst gar nicht zu chronischen Überforderungssituationen kommt.

Der systematische Ausstieg aus der Burn-Out-Falle

Diese präventive Herangehensweise ist besonders wichtig für die Burn-Out-Prophylaxe, da sie Ihnen hilft, frühzeitig Warnsignale zu erkennen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches Beratungs-Gespräch via Zoom (ca. 15 Min)

Mit Hilfe des Resilienz-Zirkel-Trainings lernen Sie systematisch alle acht Kompetenz-Felder der Resilienz für sich zu aktivieren und auszubauen: mental, körperlich, in der Interaktion mit anderen und bei der Gestaltung Ihres Lebens- und Arbeitsalltags.

 

Was kann ein Burn-out-Coaching leisten?

Warum sprechen wir bereits in der Prophylaxe von einem Ausstieg, statt zu verhindern, dass man erst gar nicht in einen Burn-out-Zyklus gerät? Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen über natürliche und gesunde Abwehrmechanismen verfügen, die dafür sorgen, dass sich innere Antreiber-Systeme in Phasen hoher Belastung nur temporär aktivieren. Diese Systeme tun ihren Job und schalten sich anschließend wieder von selbst ab. Aktion und Regeneration stehen in einer natürlichen Balance.

Menschen mit diesen gesunden Mechanismen werden wir vielleicht in einem Aufklärungsvortrag zum Thema Burn-out treffen, aber selten im Burn-out-Coaching. Manchmal suchen jedoch auch von Natur aus gut geschützte Menschen ein Coaching auf, zum Beispiel wenn sie Angehörige oder Partner haben, die Burn-out-gefährdet sind oder bereits mitten im Burn-out stecken. Sie möchten lernen, wie sie besser mit der belastenden Situation umgehen können. Ebenso kommen Mitarbeitende ins Coaching, die sich vor der negativen Ausstrahlung eines Chefs oder Kollegen schützen möchten, der Burn-out-gefährdendes Verhalten zeigt. Sie wollen sich pro-aktiv abgrenzen und nicht von ungesunden Arbeitsweisen oder Haltungen anderer anstecken lassen.

Burn-out-Coaching oder Therapie?

Viele Menschen haben bereits in ihrer Kindheit oder in extremen Lebensphasen gelernt, dass sie hohe oder chronische Belastungen nur bewältigen können, wenn ihre inneren Antreiber-Systeme dauerhaft aktiv bleiben und sich nicht zwischendurch abschalten. Mit der Zeit werden Verstimmungs- und Stress-Muster zu einem alltäglichen Begleiter und letztlich zu einem „neuen Normalzustand“.

Aus ursprünglich temporären und hilfreichen Bewältigungsstrategien entwickeln sich fest verankerte innere Überzeugungen wie: „Ich muss immer perfekt sein, sonst …“, „Nur wenn ich immer stark bin, dann …“, oder „Nur wenn ich alles schnell erledige, dann …“. Oftmals lernen Kinder diese Überzeugungen bereits in der Familie kennen und übernehmen sie in ihren Schul-, Berufs- oder Familienalltag. Je früher diese Überzeugungen erlernt wurden, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Coaching allein nicht den gewünschten Erfolg bringen kann.

Coaching bei temporären Belastungen

Coaching richtet sich in erster Linie an Menschen, die grundsätzlich lernbereit und offen für Veränderung sind. Ein Burn-out-Coaching kann besonders hilfreich sein, wenn Menschen aktuell durch extreme Lebensphasen aus dem Gleichgewicht geraten sind. Durch die Unterstützung des Coachings gelingt es ihnen, sich aus eigener Kraft physiologisch und psychologisch zu regenerieren. Sie lernen, den Umgang mit Stressoren oder hohen Anforderungen wieder selbst zu steuern und sich eigenständig zu regulieren. So können sie Strategien zur Burn-out-Prophylaxe wieder in ihren Alltag integrieren und schrittweise aus der Burn-out-Falle aussteigen, in die sie nur vorübergehend geraten sind.

Therapie bei Entwicklungsstörungen und chronifizierten Belastungen

Viele Menschen stehen aufgrund ihrer Lebensgeschichte dauerhaft mit einem Fuß in der Burn-out-Falle und durchlaufen Burn-out-Zyklen mal mehr, mal weniger intensiv. Es ist oft schwer zu bestimmen, wann genau der erste Schritt in die Burn-out-Falle gemacht wurde und wann die ersten chronischen Muster entstanden sind. Nach dem vollständigen Durchlaufen eines Burn-out-Zyklus benötigen diese Menschen meist eine längere therapeutische Begleitung. In der Therapie können sie die Ursachen ihres Burn-outs aufarbeiten, langsam wieder lernen, was eigentlich „normal“ ist und wie ein gesunder Wechsel zwischen Anstrengung und Erholung im Alltag aussieht.

Für Resilienz-Berater:innen, Coaches und Trainer:innen ist es daher entscheidend, die Symptome korrekt zuzuordnen. In unserer Ausbildung zum Resilienz-Facilitator lernst Du, die Phasen und Zuständigkeiten in der Begleitung von Burn-out-Klienten klar zu unterscheiden. (Siehe RZT Anwender-Modul 8: Trauma-informed Facilitation)

Ella Gabriele Amann

Ella Gabriele Amann ist Juristin, Coach, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Familien- und Trauma-Therapeutin. Sie entwickelte das Resilienz-Zirkel-Training (RZT®) nach dem Bambus-Prinzip®, das sie auch gezielt zur Burn-Out-Prophylaxe einsetzt. Als Pionierin auf diesem Gebiet hat sie umfangreiche Methoden entwickelt, um die Resilienz von Einzelpersonen und Organisationen zu stärken und so Burn-Out frühzeitig vorzubeugen. Ella publiziert regelmäßig zum Thema Resilienz und zählt zu den ersten Resilienz-Lehrtrainerinnen im DACH-Raum. Als Initiatorin der Stiftung ResilienzForum und Vorstand des Internantionalen Verbands für Angewandte Resilienz e.V. setzt sie sich für Qualitätssicherung in der Resilienz-Weiterbildung ein.

www.ella-gabriele-amann.com

„Ausstieg aus der Burn-Out-Falle“

Erstveröffentlicht im Rahmen des Burn-Out-Kongresses 2018

Burn-Out-Kongress 2018

Dr. med. Holger Baust nimmt mit seinen InterviewpartnerInnen das Thema Bun-Out genauer unter die Lupe. Sie erhalten von 25 Experten wertvolle Tipps und Anregungen zum Umgang mit akuten Belastungen und zur Burn-Out-Prävention. Sie erfahren u.a.

  • wie Burn-Out Symptome entstehen
  • welche Ursachen es für Burn-Out gibt
  • wie man Burn-Out vermeiden kann und
  • welche vielfältige Ansätze zur Selbstbehandlung gibt